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Die richtige Sprache – einfach oder leicht?

Eine junge Frau mit grünen Haaren und amputiertem Unterarm liest etwas auf ihrem Handy

Warum einfache Sprache für alle wichtig ist. Und was der Unterschied zu leichter Sprache ist.

Autorin: Katrin Hasler

Denken Sie, dass Sie nur ernst genommen werden, wenn Sie Fachbegriffe nutzen und möglichst komplexe Sätze schreiben? Leider scheint das in manchen Kreisen tatsächlich noch der Fall zu sein. Dabei ist klar: Einfache Sprache wird besser verstanden – und das nicht nur von Laien. Auch Expertinnen und Experten bevorzugen klare, gut strukturierte Inhalte. Denn Verständlichkeit bedeutet nicht, Inhalte zu vereinfachen, sondern sie zugänglich zu machen.

Einfach schreiben

Texte in einfacher Sprache sind klar formuliert und vermeiden unnötig komplizierte Begriffe oder verschachtelte Sätze. Sie erleichtern das Lesen und Verstehen, damit möglichst viele Menschen den Inhalt erfassen können. Diese Art der Sprache richtet sich nicht nur an Menschen mit Lernschwierigkeiten oder solche mit einer anderen Muttersprache, sondern an alle, die sich schnell und mühelos informieren möchten. Das ist besonders wichtig für Inhalte, die ein breites Publikum ansprechen sollen. Oft strebt man ein B1-Niveau an – das entspricht einer alltagstauglichen, leicht verständlichen Sprache.

3 Tipps für einfache Sprache

  • Kurze Sätze
  • Alltagswörter anstelle von Fachbegriffen
  • Strukturierte Absätze und klare Überschriften

Was ist leichte Sprache?

Oft wird einfache Sprache mit leichter Sprache verwechselt. Leichte Sprache ist eine speziell geregelte Form der barrierefreien Kommunikation, die sich an Menschen mit kognitiven Einschränkungen richtet. Sie folgt festen Regeln, die von Organisationen wie dem «Netzwerk Leichte Sprache» definiert wurden. Sie geht noch einen Schritt weiter als die einfache Sprache und setzt auf besonders kurze Sätze, viele Absätze und den Verzicht auf Metaphern oder abstrakte Begriffe.

Kennzeichen der leichten Sprache

  • Jeder Satz enthält nur eine Information
  • Wörter mit maximal drei Silben
  • Illustrationen zur Verdeutlichung von Texten

Warum sind diese Sprachstile wichtig?

Einfache und leichte Sprache fördern die Inklusion. Texte, die diese Prinzipien beachten, sind nicht nur für Menschen mit Einschränkungen zugänglicher, sondern auch für Menschen, die eine neue Sprache lernen oder wenig Zeit haben. Klar verständliche Inhalte verbessern nicht nur die Nutzerfreundlichkeit, sondern haben auch Vorteile für digitale Sichtbarkeit: Suchmaschinen bevorzugen gut lesbare Texte. Websites mit verständlicher Sprache haben oft eine geringere Absprungrate und eine längere Verweildauer – beides positive Faktoren für SEO. Auch die Maschinen mögen es einfach verständlich.

Einbindung in barrierefreie Websites

Barrierefreiheit bedeutet, digitale Inhalte für alle zugänglich zu machen. Einfache Sprache ist dabei ein essenzieller Baustein. Wenn eine Website barrierefrei ist, spricht sie eine breitere Zielgruppe an und erfüllt oft auch rechtliche Vorgaben, wie z. B. das Behindertengleichstellungsgesetz in der Schweiz und die EU-Richtlinien zur digitalen Barrierefreiheit.

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Wir helfen Ihnen gerne bei der Umsetzung von barrierefreien Inhalten für Ihre Website.

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