Blog – Interview mit Martin Graf | ruby. ag

«Eine Unternehmenskultur ist nicht klaubar»

Martin Graf von riwers

Martin Graf im Interview

Interviewerin: Katrin Hasler

Martin, du bist Co-Inhaber und Managing Director von Riwers. Was ist euer Angebot und was ist speziell an eurem Ansatz?

Wir entwickeln kundenspezifische, massgeschneiderte Softwarelösungen in unterschiedlichen Branchen und perfektionieren damit die Softwarelandschaft unserer Kunden. Unser schlanker und kosteneffektiver Setup mit eigenem Nearshoring und Fokus auf die neusten Technologien macht uns zum attraktiven zukunftsträchtigen Innovations- und Entwicklungspartner.

Ihr habt Büros in der Schweiz und in der Slowakei. Wie funktioniert das mit der Zusammenarbeit über Landes-, Kultur- und Sprachgrenzen hinweg?

Die Zusammenarbeit funktioniert reibungslos und eingespielt. Wir sind sehr nahe in Kontakt und treffen uns auch regelmässig physisch. Die heutigen Kommunikationsmittel lassen dabei die vermeintlichen Grenzen verschwinden.

Die IT-Branche ist stark vom Fachkräftemangel betroffen. Was macht ihr im Employer Branding und Recruiting, um die besten Talente für euch zu gewinnen?

Wir fördern die Leute und geben ihnen Verantwortung, spannende Projekte und behandeln sie als Menschen. Und natürlich pflegen wir ein authentisches Image auf den notwendigen Kanälen und auf Social Media.

Ihr legt allgemein grossen Wert auf Branding und Marketing. Was ist euch wichtig dabei?

Wichtig ist Authentizität. Wir sind in einem Vertrauensbusiness unterwegs. Da hat nur Erfolg, wer authentisch, echt und nahbar ist. Natürlich ist im Branding und Marketing auch eine intensive Präsenz und Schlagzahl immer wichtig, ansonsten geht man unter.

Ihr macht regelmässig öffentliche Meetings und Schulungen mit euren Mitarbeitenden. Hast du keine Angst, dass man eure Ideen klaut?

Technisches Wissen und Skills sind überall abrufbar. Eine Unternehmenskultur, persönliche Beziehungen und der Human Touch, der unsere Firma zusammenhält und uns die Kunden bringt, sind nicht «klaubar».

Wieso ist dir Transparenz und Offenheit so wichtig? Worin siehst du den Vorteil für euren Brand?

Weil Transparenz Vertrauen schafft. Und unser Business ist sehr nachhaltig. Nur langfristige, auf Vertrauen basierte Beziehungen bringen wirtschaftlichen Erfolg.

Was ist das Wichtigste, was eure Kundinnen und Kunden über euch und Software-Entwicklung wissen sollten?

Dass wir wissen, wie man Software baut und betreut. Und dass es ein komplexes Thema ist, das oft einfacher aussieht als es tatsächlich ist. Vor allem Personen, die weniger vertraut sind mit Softwareentwicklung, schätzen dies oft viel zu einfach ein.

Welche Rolle spielen KI und neue Technologien für euren Alltag? Wie ändern sich die Projekte?

KI benutzen wir mittlerweile permanent in unserem Alltag. Neue Technologien sind sowieso ein Muss für uns. Was KI betrifft, so nutzen wir diese bereits um die Softwareentwicklung zu beschleunigen und mögliche Tasks dabei zu automatisieren. Und natürlich nutzen viele von uns KI Tools für diverse individuelle Sache wie z. B. zum Texten, Zusammenfassen, Strukturieren, etc. Und natürlich geben wir unser Knowhow zu KI auch weiter und beraten unsere Kunden zum Thema und identifizieren gemeinsam mit Ihnen umsetzbare KI-Anwendungsfälle.

Ihr habt innert weniger Jahre ein erfolgreiches KMU aufgebaut. Was ist euer Erfolgsrezept, gerade auch in herausfordernden Zeiten wie während der Pandemie und dem Technologiewandel?

Ich denke, das Wichtigste ist dranbleiben, umtriebig und kreativ zu sein, und sich nicht unterkriegen zu lassen von all den Skeptikern und Pessimisten. Erfolg ist schlussendlich ein Mindset. Und ebenso wichtig: immer authentisch bleiben. Die Welt ist heute so gekünstelt, und so sind auch sehr viele Menschen heute, nämlich eine künstliche Maske von antrainiertem Verhalten. Punkten tut man aber mit Authentizität, das wird auch immer so bleiben. Menschen fühlen sich letztendlich von Menschlichkeit berührt, nicht von Technologie.

Wie bist du eigentlich zu deinem Beruf gekommen? Was sind die Meilensteine in deiner Karriere?

Als studierter Ökonom fand ich am Ende meines Studiums – das war mitten im DotCom-Hype –, dass die Softwareindustrie die Zukunftsbranche ist. Und ich lag richtig, die Arbeit in unserer Branche wird uns zu meinen Lebzeiten nicht ausgehen. Nach kurzem Einstieg im Marketing fand ich meine Lust am Verkauf und so nahm meine Karriere ihren Lauf: Sales, Sales Manager, GL-Mitglied, Unternehmer. Meine Stationen waren unterschiedlich: grosse Schweizer Software-Firmen, Amerikanische NASDAQ-kotierte Softwarefirma, Schweizer KMU-Software-Anbieter, grosser Schweizer Konzern. Bei allen hab ich viel Lehrreiches mitgenommen.

Was möchtest du uns mit auf den Weg geben, worauf wir achten sollten?

Bleibt so, wie ihr seid: positiv, aufgestellt, humorvoll, authentisch und down-to-earth.

Über Martin Graf, Managing Director & Owner, Riwers AG

  • Studium der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre an der Universität Zürich
  • Positionen in Marketing und Verkauf, Abteilungsleitung und Geschäftsführung in verschiedenen nationalen und internationalen Firmen wie ELCA Informatik, Compuware (heute BMC), Intersys, Swisscom, ERNI Consulting

Website besuchen: riwers.io

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