Interviewerin: Katrin Hasler
Sandra, du bist Inhaberin von malean. Was ist euer Angebot und an wen richtet es sich?
Wir bieten unseren Kundinnen und Kunden Beratung und Expertise in Informations- und Kommunikationstechnologien. Das vor allem im Kontext von Information Security und Operations. Unsere Kunden sollen sich ganz auf ihre Kernkompetenzen fokussieren können.
Du bist eine Frau in einer typischen Männerbranche. Welche Vor- oder Nachteile hat das für dich und malean?
Von Nachteil sind ab und zu noch alte Rollenbilder in den Köpfen der Leute: «Eine Frau kann mir bei technischen Fragen doch nicht weiterhelfen?» Das spornt mich meistens an, zu beweisen, dass wir im 21. Jahrhundert anders aufgestellt sind. Einen Vorteil sehe ich in meiner etwas anderen Herangehensweise. Das Zuhören und damit die Kunden stehen bei mir im Zentrum. Empathie für den Kunden und seine Situation bestimmen mein Handeln. Mir scheint, dass wir Frauen das höher priorisieren als Männer – aber das kann auch ein Vorurteil sein.
Du wolltest dich mit deinem Brand klar von Mitbewerbern differenzieren. Was ist anders an eurem Auftritt?
Wir sind eine Boutique. Jede Kundin und jeder Kunde zählt – Skalierung ist nicht unser Antrieb. Wir arbeiten auch nicht nach einem Schema F, das wir allen Kunden «drüberstülpen». Das unterscheidet uns nicht nur von anderen Beratungshäusern, sondern definiert unser Vorgehen und unseren Auftritt. Ich wollte einen Premium-Auftritt für unsere Premium-Leistung.
Hattest du anfangs Bedenken, dass euer moderner und farbenfroher Auftritt in der konservativen Branche zu disruptiv sein könnte? Wie siehst du es heute?
Ja, ich hatte Bedenken, dass der Auftritt zu bunt, fröhlich, vielleicht auch zu weiblich ist. Die Bedenken haben sich sehr schnell zerschlagen.
Ihr habt volle Auftragsbücher: Was ist euer Erfolgsgeheimnis?
Die Individualität, mit der wir auf jeden Kunden eingehen können. Aber sicher ist es auch die Aktualität der Themen, zu denen wir beraten. Es besteht ja auch eine Relevanz, die nicht von der Hand zu weisen ist.
Ihr führt regelmässig einen Cyber Security Roundtable durch, bei dem Expertinnen und Experten ihr Wissen teilen. Was ist dir dabei wichtig?
Der Cyber Security Roundtable ist ein relevantes Puzzlestück in unserem Branding. Die Menschen, die als Stellvertreter von Firmen in der Schweiz, in Liechtenstein und Österreich teilnehmen, tragen die Bedürfnisse in die Community. Mehrere Köpfe denken mehr als jeder einzelne: Zusammen sind wir resilienter als alleine.
Auch auf Social Media seid ihr erfolgreich unterwegs – teils mit ziemlichen Nischen-Content für Fachleute. Was ist eure Strategie und wieso funktioniert sie so gut?
Erfolgreich sind wir, wenn es unsere Kundinnen und Kunden sind. Wir setzen darauf, relevanten Content zu teilen und damit einen Beitrag zum Erfolg unserer Community und insbesondere unserer Kunden zu erbringen. Ich sehe den Content nicht als Nische, sondern als Notwendigkeit. Aber das ist eine Frage der Perspektive.
Würdest du jungen Frauen empfehlen, in deinem Bereich tätig zu sein? Warum?
Ich möchte keine Empfehlungen für eine Branche oder einen Bereich abgeben. Aber die Selbständigkeit, den Willen zum Unternehmertum, das kann ich mehr als empfehlen. Das fordert viel Passion, noch mehr Hingabe und viel Disziplin.
Was möchtest du uns mit auf den Weg geben, worauf wir achten sollten?
Bleibt das fantastische und zuverlässige Team, welches ihr heute seid.
Über Sandra Thurnheer, Unternehmerin, Beraterin und Audit Lead, malean
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Wirtschaftsstudium in Zürich und Rotterdam
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Diverse IT-Führungspositionen in der Finanz- und Telekommunikationsbranche
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Lead Auditorin
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Dozentin
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Unternehmerin
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